Eagle - Circle
Eagle - Circle 08.07 - 12.07
Der Calico Bluff
08.07.
Sind gegen 14:00 in Richtung Circle gestartet. Es lag viel weniger Rauch in der Luft. Vorbei ging es am Calico Bluff. Das Steilufer (Bluff) wurde so um die Jahrhundertwende benannt. Durch sein ungewöhnliches Erscheinungsbild wurde es als Landmarke von den Bewohnern dieser Gegend benutzt. Es besteht aus Kalkstein und Schiefer und ist ca. 320 Millionen Jahre alt. In dem Kalkstein dort, kann man Marine Fossilien finden.Am Tatonduk River haben wir uns Millers Camp angeschaut. Der Weg dorthin führt durch dichtes Unterholz. Unsere „Freunde“ die Moskitos waren auch schon dort und forderten den Wegzoll wieder einmal in Blut ein, deswegen verweilten wir dort auch nicht all zulange! Gegen 22:00 Uhr schlugen wir unser Camp auf einer Insel auf. In der Ferne sahen wir wieder Rauch.
Die Hütte an der Kohlenmine am Nation River
09.07.
Am Vormittag sind wir weiter in Richtung Circel gestartet. Wir stoppten am Nation River und haben uns dort Christopher Nelsons Cabin angeschaut. Sie wurde 1934 von Nelson mit den Überresten einer alten Kohlenmine erbaut. Die Hütte ist in einen sehr guten Zustand. Dort findet man auch eine Cache, ein altes Doghouse und ein altes Boot vor. Die Hütte steht unter Schutz des National Parks Service. Sie kann von jedem benutzt werden, sollte aber sauber und unversehrt wieder verlassen werden. Eigentlich wollten wir auch zum alten Ort Nation aber es lagen einige Motorboote dort, es war mir zu blöd einfach dort anzuhalten und die Leute zu nerven, denn Nation ist seit einigen Jahren wieder von einer Familie bewohnt.Den nächsten Stopp legten wir an der Glenn Cabin ein. Erbaut wurde sie um ca. 1950 von Dr. Le Fevre aus Fairbanks als Jagdhütte. Sie ist in einem guten Zustand.Danach passierten wir den “Rock of Ages“. Er war in den Tagen der Raddampfer eine große Gefahr. Er besteht zum größten Teil aus Dolomit. Der Name rührt vom Alter der Steine her, ca. 4,7 Milliarden Jahre. Das macht ihn zu den ältesten Ablagerungen in der Region!Um 22:00 Uhr haben wir unser Camp auf einer Insel ca. 8 Km vor Washington Creek aufgebaut. Es zog ein Gewitter auf, schnell zogen wir uns in unsere Zelte zurück. Der Wind wurde immer stärker. Auf der Insel gab es keinen Bewuchs der uns hätte schützen könnte vor dem starken Wind. Aber wir hatten Glück außer etwas Regen und ein paar kräftigen Böen geschah nichts, das Unwetter zog nur knapp an uns vorbei.
Der alte Dampftraktor
10.07.
Gegen Mittag ging es weiter in Richtung Slaven Cabin. Wir fuhren bis Washington Creek. Dort in der Nähe auf einem Steilufer sahen wir uns einen alten Dampftraktor an. Er wurde zum befördern von Kohle und Versorgungsmitteln zu einer Mine genutzt. Der Stopp dort lohnt sich, denn der Traktor ist noch in einem guten Zustand.
Am Kandik River
Am Kandik River hatten wir große Probleme in die Mündung des Rivers einzufahren. Er hatte nur sehr wenig Wasser dieses Jahr. Überall lagen Bäume im Wasser. Schade, wie gerne wären wir zu Mark & Lori hinauf gefahren, wie es ihnen jetzt wohl geht, ist das Feuer an Ihrer Hütte endlich erloschen? (Wie ich später erfuhr war das Feuer erloschen und die Hütte gerettet!)
Wir haben uns direkt an der Mündung eine Cabin angeschaut die mein Freund Larry R. ( siehe Kandik River 1989) & Jean Traimor 1981 erbaut haben. Leider musste ich von Lori Erfahren das Larry letztes Jahr an einem Herzinfarkt gestorben ist! R.I.P buddy!!!
Gegenüber der Mündung des Kandik River besichtigten wir noch Biedermans Camp. Leider ist die gut erhaltene Hütte verschlossen. Die beiden älteren Hütten konnten wir jedoch besichtigen. Sie befanden sich jedoch in sehr desolaten Zustand.
Am Charly River
Danach versuchten wir den Charley River hinauf zu fahren, aber ohne Erfolg. Wie auch schon der Kandik, hatte der Charley River zuwenig Wasser. Wir blieben in der Mündung stecken. Dieses Jahr ist nicht gut zum hinauffahren der Nebenflüsse.Unser Tagesziel die Slaven Cabin erreichten wir gegen Abend. Dort trafen wir Nicole und Oliver aus Beilstein/Deutschland sie wollen auch an die Bering See.( Was sie auch geschafft haben!)
Die Slaven Cabin wurde um ca. 1917 erbaut und befindet sich in einen ausgezeichneten Zustand. Um die Cabin herum lag alles voller Wasserschläuche und Sprinkler Anlagen. Das sollte verhindern das die Cabin abbrennt. Noch immer brannte es auf dem Berg hinter der Cabin.
Wir machten uns auf den Weg zur ca. 1,5 Meilen entfernten Gold Dredge ( Goldbagger ) am Coal Creek.
Diese 1,5 Meilen gehören zu den furchtbarsten was wir am Yukon River je erlebt haben.
Die Moskitodichte auf diesen 1,5 Meilen ist einfach nicht zu beschreiben. Ohne Moskitonetz-Jacke und Spray würde man verrückt. ( auch damit ist es schlimm!) Nach den ersten hundert Metern ist man bedeckt von Moskitos. Sie versuchen alle stellen des Körpers „anzuzapfen“.
Trotz Moskitonetz-Jacke und Spray mussten wir wieder Wegzoll zahlen. Auch der Lärm der Moskitos um den Kopf herum ist Furcht erregend. Was man nicht alles für gute Bilder erträgt!
Dann endlich sahen wir die Dredge endlich. Sobald man sich im Inneren der Dredge befindet sind die Moskitos plötzlich nicht mehr da. Anscheinend können sie den Dieselgeruch nicht leiden.
( Event. könnte ich mal in Diesel baden?!) Die Dredge ist die best erhaltenste die ich je im Yukon oder in Alaska gesehen habe. Es sieht aus als wäre sie erst letztes Jahr verlassen worden.
Jeder, der hier vorbeikommt sollte sie sich unbedingt anschauen. Dafür kann man sich auch schon mal stechen lassen. Baujahr der Dredge ist 1934.
Sie war bis ins Jahr 1975 in Betrieb und steht unter Schutz des National Parks Service.
Zurück in der Slaven Cabin haben wir uns noch gut mit dem Ranger unterhalten und uns ins Gästebuch eingetragen.Gegenüber vom Woodshopper Creek haben wir um 1:00 nachts unser Camp aufgeschlagen. Wir konnten von dort aus, das Feuer über der Slaven Cabin beobachten.
Brände hinter der Slaven Cabin
11.07.
Als wir erwachten, war in Richtung Slaven Cabin alles in dichten Rauch gehüllt. Wir starteten gegen Mittag nach Circle . Ca. 5 Km vor dem Tacoma Bluff auf der rechten Seite sahen wir eine Cabin. Es brannte ca. 500 Meter vor der Cabin. Wir schnappten uns eine Axt und gingen zum Brandherd. Doch das war gar nicht so einfach denn es ging durch eine grüne Wand. Das Gehölz war so Dicht das wir nur mit größter Mühe vorankamen. Am Brandherd angekommen sahen wir das wir hier mit einer Axt nichts anrichten konnten, dafür hätte es Kettensägen gebraucht. Wir schossen einige Aufnahmen und machten uns auf schnellsten Wege wieder zum Yukon River auf. Nils nur unter Protest, denn er wollte noch mehr Aufnahmen schießen. Nur durch einen Verbalen Arschtritt riss er sich vom Geschehen los. Ich mochte einfach den Gedanken nicht in einem Feuer zu sitzen, wo um mich herum und noch wichtiger zum Yukon River zurück auf 500 Meter alles knochentrocken war und Bäume und Büsche umher lagen! Anscheinend bin ich langsam zu alt für solche Abenteuer? ! Nils war etwas beleidigt. Er denkt sicher ich sei ein "Weich-Ei".In diesen Fall ziehe ich mir den Schuh gerne an! Tja, mit 26 Jahren war ich auch nicht anders. Gefahr komm, oder ich komme zu dir!
Wir fuhren weiter zum Tacoma Bluff einem Berg mit bizarren „Hörnchen“. Das Feuer in Richtung Circle wurde immer größer, der Rauch immer dichter.
Wir stoppten an einem Grab. Nach meinem Wissen liegt dort ein Indianer Chief mit Namen Shahnyaati begraben. Er starb im Jahre 1892. Er soll 20 Frauen und 100 Kinder gehabt haben. Kurz vor seinem Tode soll er zur seine Hauptfrau gesagt haben, wenn ich sterbe werdet Ihr einen Regenbogen sehen, begrabt mich an dieser stelle. So geschah es denn auch. Bis heute haben die Leute hier großen Respekt vor den Chief, sein Grab wir immer wieder hergerichtet. In den alten Tagen sollen die Raddampferkapitäne immer zum Gruß an den Chief das Schiffshorn geblasen haben! Kurz nach dem Grab haben wir ein Paar im Motorboot getroffen. Es war der Besitzer der Trading Post in Circle. Er und seine Frau luden uns ein in Ihr Fischcamp wo sie uns einen frisch gefangenen Lachs schenkten.Ca. 10 Km vor Circle schlugen wir unser Camp auf einer Insel auf. Alles um uns herum war in dichten Rauch gehüllt. Nun ist es 1:00 nachts und ich schreibe diesen Bericht in der Hoffnung das wir einen Internetanschluss in Circle finden und das er schnell genug ist damit wir endlich wieder mehr Bilder uploaden können.
12.07.
Als ich morgens erwachte hatte ich einen eigenartig trockenen Mund. Auch meine Augen waren wie verklebt. Als ich mich umsah erkannte ich den Grund. Das Zelt war von innen mit feinem Sandstaub bedeckt. Alles, aber auch wirklich alles war damit bedeckt. Der Wind hatte Sand gegen das Innenzelt gedrückt und ihn so durch das Innenzelt gesiebt, was überblieb war extrem feiner Sandstaub. Na, der Morgen fing ja mal wieder gut an. Also, erst einmal alles reinigen. Die Umgebung war immer noch in dichten Rauch eingehüllt. Es scheint auch vor Circel kräftig zu brennen. Hoffentlich haben wir in den Yukon Flats bessere Sicht. Gegen 14:00 kamen wir in die Nähe von Circle, aber auch nur in die Nähe. Wir hatten einen Kanal ausgewählt der leider zu flach war. Nils musste aussteigen und das Boot ziehen. Endlich nach einigen hin und her schafften wir es in den Hauptkanal nach Circle zu gelangen.
In Circle angekommen trafen wir Nicole und Ole wieder. Sie waren gerade im Aufbruch in die Flats. Zusammen gingen wir in die Trading Post und tranken eine Tasse Kaffee und unterhielten uns. Danach gingen wir zur Tankstelle und fragten die Besitzerin ob wir ihren Internetanschluss nutzen könnten sie sagte wir könnten unsere Mail checken aber nicht mehr.
Nils schaute sich ein paar verschiedene Aufnäher an, da fauchte die Frau ihn an er solle das lassen und schlug ihn wie einem Schuljunge auf die Finger. Na prima sehr nette Leute hier! Wir verließen den Laden schleunigst. So ein Reinfall, nun können wir die Website nicht updaten. Schlecht gelaunt holten wir Wasser und verließen Circle schleunigst.
Nicole und Ole sind schon vor uns aufgebrochen.Nun begannen die Yukon Flats. Kurz nach der ersten Biegung sahen wir einen Schwarzbären. Die Sicht war nicht besonders, es lag immer noch dichter Rauch in der Luft. Wir kamen an einer großen Außenkurve vorbei an deren Abbruchkante wir Permafrost sahen.
Nicole und Ole
Plötzlich sahen wir Nicole und Ole wieder, wir ließen uns zusammen den Fluss runter treiben und unterhielten uns. Dann plötzlich ein Rauschen, rechts vor uns eine Untiefe. Es wurde zu flach um den Motor an zu werfen. Ich sprang aus dem Boot und blieb mit der schönen neuen Fjällrävenhose am Boot hängen. Ein Riss klaffte in der Hose. Mist, das war meine einzige normale Hose die ich mit hatte. Ich zog das Boot bis wir wieder in Tiefes Wasser kamen. Klitschnass kletterte ich wieder in das Boot und warf den Motor an.
Wir sahen das Nicole und Ole auf einer Insel halt gemacht hatten. Gegen 23:00 Uhr schlugen auch wir dort unser Camp auf. Da ich so und so schon nass war, ging ich dann auch gleich wieder in den Yukon baden. Nils mal wieder nicht, irgendwie ist er extrem Wasserscheu!
Wir kochten mit dem Pärchen zusammen unser Essen. Wir redeten und redeten und plötzlich war es 5:00 Uhr morgens. Nichts wie ins Zelt...
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Only those who risk going too far, will discover how far they can go!
Expedition in USA, Alaska & Canada, Scandinavia with folding boat, motorboat, catamaran, motorcycle, off-road vehicle, bicycle ...