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Galena - Anvik

Yukon River © Copyright by Ch. Breier

© Copyright by Ch. Breier

 

1.08.

Am Morgen war der Yukon River fast glatt. Ich hatte im Boot geschlafen, Nils im Zelt.Bei genauer Inspektion des Bootes sah ich das das Heck fast durchgescheuert war, tja das ist der Nachteil von PVC ! Als wir fertig gepackt hatten fuhren wir in Richtung Koyukuk. Kurz hinter Galena sahen wir noch ein paar Rauchsäulen vom Feuer. Das meiste hatte wohl der Regen gelöscht. Kurz vor Koyukuk nahmen wir eine Sluce und fuhren den Koyukuk River hinauf. Der River war erstaunlich tief ca. 2 – 15 Meter. Wir konnten mit 9,2 Km gegen die Strömung fahren. Nach ca. 35 Km bauten wir unser Camp auf. Die Insel war übersät mit Bären und Elchspuren. Als ich Sachen aus dem Boot holte sah ich direkt an unseren Schwimmer einen Hecht. Nils versuchte einen zu fangen, aber ohne Erfolg. Die Nacht war herrlich ruhig. Kein Laut außer springenden Fischen!

 

Yukon River © Copyright by Ch. Breier

© Copyright by Ch. Breier

                                              Am Kuyukuk River

 

02.08.

Wir fuhren den River weiter aufwärts nach ca. einer Stunde sahen wir einen Schwarzbären der uns aus dem Gebüsch an äugte. Als wir in seiner Richtung fuhren verschwand er leider darin. Wieder kein Foto. Die Sonne kam zum Vorschein, es wurde richtig warm. Da plötzlich sah ich einen Elch auf einer Steilwand. Ich drehte das Boot und Nils schoss aus dem Boot und erkletterte die Steilwand. Nach Einigerzeit kam er zurück und berichtete das es dort oben einen schönen See gäbe. Wir verzurrten das Boot und nahmen unsere Kameraausrüstung mit dorthinauf. Der Elch war natürlich ins Dickicht verschwunden.  

Nils konnte zuvor noch ein Foto von ihm schießen. Der See war wirklich wunderschön. An ihm gab es einen Biberdamm. Leider auch allerlei Insekten. Wir blieben ca. 1 Stunde. Danach machten wir uns auf dem Weg zu einer Sandinsel Flussaufwärts um zu Kochen. Es gab Nudeln was sonst. Nach dem Essen ging ich baden( Nils natürlich nicht!). Das Wasser war herrlich warm 19 Grad. Gegen 20:00 Uhr fuhren wir zurück zum See und schossen einige Bilder vom Biber. Gegen 21:30 Uhr machten wir uns auf den Rückweg.  

 

Der Sonnenuntergang war Grandios. Blutrot! Kurz vor unserer Campstelle sahen wir eine Elchkuh mit Kalb, leider war es selbst für unsere Digitalkameras mit 2,8/300mm und 1600 ASA zu dunkel.Als wir an unser Campstelle anlandeten, war es schon fast dunkel. Mir war der Untergrund zu matschig, ich schlief im Boot. Nils baute sein Zelt auf. Die Nacht war wieder herrlich ruhig und ich schlief sofort ein!

 

Yukon River © Copyright by Ch. Breier

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                          Die Nacht im Boot war kalt und feucht!

 

03.08.

Wir machten uns auf den Weg nach Kaltag. Wir fuhren an dem Ort Koyukuk vorbei in den Yukon River zurück. Der Fluss wird breiter aber die Fließgeschwindigkeit dadurch auch langsamer. Treibenlassen ist zwecklos denn z.t sind es nur 2-3 Km! Nach ca. 55 Km campten wir auf der linken Seite auf dem Festland. Es hat schon seit Stunden geregnet. Als wir unsere Zelte aufbauten, ging der Regen über in Nieseln. Es war schon fast dunkel als wir komische Laute hörten. Ein liebestolles Stachelschwein. Nils ging der Sache nach. Er fand hinter unseren Zelten auf einem alten Überschwemmungsstreifen das Tier. Ohne Scheu kam es auf ihn zu. Es kam bis an seine Stiefel und richtete sich auf, eine Pfote abgestützt an seinem Knie. Da es schon sehr dunkel war überlegte er ob er einen Blitz einsetzen sollte. Doch die Vermutung das das Tier dadurch verschreckt werden könnte hielt ihn davon ab. Also, ohne Blitz. Nach Einigerzeit war es dem Stachelschwein doch gedämmert das es sich nicht um seine Angebetete handelt und er verschwand. Nils ging glücklich zurück in sein Zelt(natürlich völlig zerstochen). Eine Weile hörten wir das Stachelschwein noch rufen dann war es still, sehr still...

Yukon River © Copyright by Ch. Breier

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                                           Hütten bei Koyukuk

 

04.08.

Wir fuhren weiter nach Nulato. Dort hielten wir kurz an und schossen einige Fotos.

Yukon River © Copyright by Ch. Breier

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Es hatte wieder angefangen zu Nieseln. Die Temperaturen gingen auf 15 Grad herunter. Die Landschaft wird ab jetzt immer weitläufiger und der Yukon River immer breiter.  

In Kaltag angekommen wurde es dramatisch. Wir sahen viele Leute am Ufer. Plötzlich sahen wir einen Mann in einem Boot der mit dem Paddel Richtung eines Schwarzen Objektes paddelte.  

Wir erkannten wir das es sich um einen Menschen handelte. Wir gaben Vollgas. Doch ein zweites Boot kam uns zuvor. Sie zogen den Mann aus dem Wasser. Gott sei Dank er lebte noch, zitterte aber am ganzen Leib. Wir legten am Ufer an und beobachteten den weiteren Fortgang. Ein Geländewagen mit zwei Frauen kam. Sie packten den Mann auf eine Bahre und fuhren ihn in die Örtliche Klinik. Natürlich haben wir von diesen Ereignis „keine" Fotos geschossen. Das wäre nun wirklich nicht angebracht gewesen. Wir bekamen später raus das der junge Mann versucht hatte sich das Leben zu nehmen! ( Die Dörfer am Yukon River haben die höchste Selbstmordrate in den ganzen USA! )

Wir brauchten dringend Benzin. Also fragten wir Jemanden. Der sagte, kein Problem. Das kostet 20 US$ extra, für das öffnen der Tankstelle, denn heute hätte sie regulär geschlossen. Super!

Wir brauchten für 32 US$ Sprit. Das wären also 52 US$. Ohne uns. Wir fragten noch einige Leute im Ort ob uns jemand Sprit verkaufen könne. Immer das selbe, zahlt 20 $ extra und ihr bekommt Sprit.  

Wir gingen zurück zu unserem Boot und überlegten was wir tun könnten, da kam plötzlich ein 4Wheeler. Ein Mann fragte wie es uns geht. Wir erklärten unsere Situation und er versprach mal nachzuschauen. Kurz darauf kam er wieder und sagte ob wir mit 10 US$ extra einverstanden wären. Irgendwie nicht, aber eine Nacht in diesem freundlichen Dorf wollten wir nun auch nicht verbringen. Also fuhr Nils mit ihm zur Tankstelle die nun für 10 US$ extra für uns aufgemacht wurde. Als der Tank wieder voll im Boot weilte bedankten wir uns bei unserem „Retter" und suchten schleunigst das Weite.

Ist schon komisch wie sich die Stimmung gegenüber uns Weißen von Jahr zu Jahr verändert in manchen Dörfern am Yukon! Vor Jahren habe ich meine beste Party hier in Kaltag gefeiert und nun sprechen die meisten Leute noch nicht einmal mit uns...

Kann sein das es mit dem versuchten Selbstmord des Jungen zu tun hat ...


Ist aber auch mal lehrreich zu erfahren wie Rassismus sich umgekehrt anfühlt, hier sind wir die Gemoppten lol ....


Bei Tageskilometerstand 100Km campten wir auf einer Sandinsel. Es war schon fast dunkel. Mein Außenzelt war total nass vom Vortag. Ich breitete es aus und da hatte ich auch schon den Salat. Es war total voll Schlamm und Sand. Ich ging missmutig ins Boot und wollte dort schlafen aber trotz Moskitonetz war es nicht auszuhalten. Hunderte von Moskitos schwärmten um mich herum. Nach ca. 2 Stunden, ging ich zum Außenzelt und klinkte das Innenzelt ein. Na prima das war nun auch versaut. Na wenigstens sind die Moskitos nun draußen...  

 

Yukon River © Copyright by Ch. Breier

© Copyright by Ch. Breier

         Unser" Retter" ohne Ihn hätten wir kein Sprit bekommen

 (thanks again for your help)

 

05.08.

Wir sind ca. 100Km gefahren. Vor unserem Camp sahen wir zwei Bären. Wir konnten beide fotografieren, aber nur aus ca. 100 Metern Entfernung. Es waren Schwarzbären.

Yukon River © Copyright by Ch. Breier

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06.08.

Wir starteten in Richtung Grayling. Dort angekommen gingen wir in den Store. Hinter dem Tresen war eine freundliche Indianerin die uns einige sehr interessante Sachen über den Ort erzählte. Wir schossen noch einige Bilder von dem Ort. Und weiter ging die Fahrt in Richtung Anvik.  

Kurz vor Anvik sahen wir wieder einen Schwarzbären. Leider wieder zu weit weg zum fotografieren. Wir versuchten den Anvik River hinauf zu fahren aber nach einem Kilometer war Schluss. Der River hatte dieses Jahr zu wenig Wasser.  

Die Einheimischen sagten uns später das der Fluss in diesem Jahr nur mit Jetbooten zu befahren sei.In Anvik angekommen trafen wir einen Indianer aus Holy Cross der uns erzählte das es in Holy Cross kein Benzin mehr gibt.  

Wir sollten auf jeden Fall in Anvik tanken, was wir dann auch taten. Wir sahen noch einige Boote aus Holy Cross, beladen mit Tanks. Vom Tanken wieder gekommen trafen wir zwei Einheimische aus Anvik. Mike und Ronald. Wir unterhielten uns bis in die Nacht. Mike besorgte uns geräucherte Fischstreifen! ( Hey Mike thanks again for the fish strips )Super nette Leute hier in Anvik. Also blieben wir über Nacht.

Yukon River © Copyright by Ch. Breier

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07.08.

Mir war gestern Nacht Hundeübel, ich hatte den Fehler gemacht und mit den Einheimischen getrunken, natürlich habe ich den kürzeren gezogen...

Am Morgen regnete es heftig. Zudem kam starker Wind auf. Wir entschlossen uns noch einen Tag zu bleiben. Wir schauten uns das Dorf an und schossen einige Fotos.  

Die Moskitos hier sind eine wahre Plage. Wir hatten nun mehr Zeit als eingeplant, da wir den Porcupine und den Anvik River nicht befahren konnten. Also müssen wir von nun an die Geschwindigkeit drosseln.  

Wir hatten noch 51 Tage bis zum Rückflug nach Deutschland...21:00 Uhr Regen, Regen, Regen...  

Wir sind zum Boot gegangen um zu kochen. Das lag im Morast. Immer wieder blieben unsere Stiefel darin stecken. Wir kochten auf die schnelle eine Tütensuppe die auch genauso schmeckte...  

Dazu noch diese sch... Moskitos......

 

Weiter mit: Anvik - Pilot Station


Only those who risk going too far, will discover how far they can go!
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