Anvik - Pilot Station
08.08.
Kurz hinter Anvik, sahen wir keine 30 Meter vom Boot entfernt 2 Falken. Nils konnte einige sehr schöne Fotos schießen.
Wir fuhren den Bonsilla River einige Km hinauf. Dort sahen wir sehr viele junge Enten.
Da es in Holy Cross keinen Sprit mehr gibt, fuhren wir nicht weiter hinauf.
Schade, der River wäre es wert gewesen. Kurz vor Cement Hill mussten wir auf einer Insel halten und Campen da der Wind derart auffrischte und die Wellen immer höher wurden. Gott sei Dank, denn in der Nacht stürmte es gewaltig.
Der Wind zerrte an unseren Zelten. Ach ja, gerade als wir unsere Zelte aufgestellt hatten sahen wir einen Schwarzbären der über den Yukon River geschwommen war.
Unser Camp nach Anvik in dem wir einige Tage blieben.
09.08.
Am Morgen war es ruhig aber der Himmel war immer noch bewölkt und dunkel also entschlossen wir lieber noch etwas zu pausieren.
Wir haben erst einmal Brot gebacken. Leider mussten wir Backpulver, anstatt Hefe nehmen, da es für die Hefe zu kalt war zum aufgehen. Aber das Brot schmeckte trotzdem ganz gut.
Danach gingen wir daran das Boot zu reorganisieren, denn es sah ziemlich chaotisch im Boot aus.
Das Wetter hatte sich gegen Abend beruhigt. Es war windstill und ziemlich drückend.
Das veranlasste alles Stechgetier hervorzukommen. Nun hatten wir Moskitos, Gnats und die winzigen NoSeeUms. Dementsprechend sah ich auch nach kurzer Zeit aus, völlig zerstochen...
Ich war froh das ich mein Tipi Tarp mitgenommen hatte es war nun ein gutes Küchenzelt.
10.08.
Es regnete wieder in strömen. Da wir genug Zeit hatten beschlossen wir zu bleiben.
Gestern Nacht war es noch sehr schön. Der Mond stand kurz über dem Horizont am leicht bewölktem Himmel. Er spiegelte sich im Yukon River. Es überall sprangen Lachse aus dem Wasser. Im Hintergrund hörten wir eine Eule rufen. Auch ein Porcupine war wieder unterwegs und rief nach einer Artgenossin.
Das sind solche Momente warum ich immer wieder an den Yukon River zurückkehre. Trotz meiner Schimpf-Attacken über die Blutsauger.
Wenn es doch immer so schön sein könnte. Jedoch sieht die Wirklichkeit meist anders aus...
Es war nicht viel war passiert, wir sahen 3 Boote aus Holy Cross die nach Anvik fuhren um Sprit zu holen. Sie waren vollgepackt mit leeren Benzinfässern und Kanistern. Scheinbar hat Holy Cross noch keinen neuen Nachschub bekommen...Das Barometer viel wieder.
Es fing an zu regen.
Ohne Bart und mindestens 12 Kg leichter !
Es ging mir gehörig auf den Geist das mich jeder für Nils Vater hielt wegen meinem Vollbart, also rasierte ich mich. Von da an hatte ich Ruhe ... !
11.08.
Die ganze Nacht über hatte es kräftig geregnet. Gegen Morgen hörte es langsam wieder auf.
Die Wettervorhersage sieht nicht gut aus, es soll weiterhin viel regnen. Am Nachmittag war es dann auch wieder bewölkt aber es blieb trocken.
In der Ferne konnten wir einige heftige Regenschauer beobachten, die aber alle an uns vorbeizogen. Also geht es eventuell morgen weiter. Es wird langsam langweilig auf unserer Insel.
Wir haben noch das Getriebeöl an unserem Motor gewechselt, es wurde auch allerhöchste Zeit. Eigentlich wollten wir heute Nacht ja den angekündigten Meteroitenschauer beobachten, doch leider war es bewölkt. Schade !
12.08.
Als wir erwachten war es am stürmen.
Wir entluden das Boot und hievten es an Land. Das ist der Nachteil an so einem großen PVC Boot, es kann die Haut durchscheuern.
Das Wasser war wieder gestiegen. Mein Zelt und unser Küchenzelt waren nur noch 1 Meter vom Yukon Wasser entfernt.
Also versetzten wir auch die Zelte. Wir kochten Nudeln mit Tomatensoße, Zwiebeln und Thunfisch. Gerade als wir fertig waren mit dem Essen fing es wieder an zu regen.
Wir verkrochen uns in unsere Zelte. Nun ist es schon 6 Tage am regnen. Hoffentlich hat das bald ein Ende. Alle Sachen fühlten sich klamm an.
Ein Gutes hatte es allerdings, keine oder kaum Stechgetier bei diesem Wetter. Was ist nun das kleinere Übel?
Unser Essensvorrat geht langsam zuneige. Wir haben kaum noch Nudeln, kein Öl, Gemüse oder Konserven.
Das schlimmste aber ist, wir haben kein Bargeld mehr und die nächste Geldmaschine steht in St. Marys...
13.08.
Es regnete immer noch. Wir hatten lange im Zelt verbracht und gelesen. Das letzte Stück Brot war gegessen.
Alles Holz ist nass damit konnten wir nicht backen. Am Abend wurde es wieder richtig ungemütlich. Nieselregen und heftiger Wind.....
14.08.
Das Wetter war besser geworden, kein Regen.
Da es Samstag war und der Store bei unserer Ankunft zu sein würde, werden wir noch bis Montag morgen warten.
Wir haben ja genug Zeit. Wir gingen daran unser Boot zu reinigen. Leider hat das gute Wetter auch seine Schattenseiten. Wie Ihr schon sicher ahnen könnt... richtig, alles Stechgetier war wieder in Massen da. Hoffentlich kommt bald eine kalte Nacht mit Frost damit das mal endlich ein Ende hat.
So viel Stechgetier wie auf dieser Reise hatte ich noch nie in Alaska gehabt. Es wird immer wärmer im Norden und anscheinend vermehren sich die Insekten dadurch besser. Nils kann damit besser umgehen als ich.
Selbst wenn er völlig zerstochen wird bleibt er immer ruhig und nimmt es gelassen hin. Ich dagegen, schimpfe auf Deuwel komm raus. Das hättet ihr mal hören sollen...
Auf einer Insel gegenüber sahen wir einen Elchbullen mit mächtigem Geweih. Wir sprangen ins Boot und fuhren zu der Insel hinüber. Dort angekommen sahen wir den Elchbullen gerade noch im Dickicht verschwinden, wieder kein Foto...
Als wir zurück auf unserer Insel waren bereiteten wir erst einmal etwas zum Essen. Es gab Bohnen mit Ketschup. Und schon sahen wir den Elch wieder. Schlauer Kerl!
Danach fing Nils an Brot zu backen, mittlerweile war er darin zum Experten geworden.
Plötzlich sahen wir den Elchbullen wieder, wir beobachteten ihn eine Weile, bis er wieder ins Dickicht verschwand.
Danach sahen wir einen Bären, der die gegenüberliegende Sluce durchschwamm, gleich zweimal. Na prima, wieder keine Fotos.
Es ist super so etwas in der freien Natur zu beobachten, aber lieber hätten wir davon auch Fotos gehabt...
In der Nacht sind wir noch mal aufgestanden und haben einige Fotos geschossen, leider sahen wir keine Nordlichter heute aber dafür gab es Moskitos in Massen. Zurück im Zelt war ich völlig zerstochen, mal wieder...
15.08.
In der Früh weckte mich Nils. Ein Elch war die Cutbank heruntergesprungen und schwamm über den Yukon River.
Das Wetter war sehr gut, leicht bewölkt und 25 Grad im Schatten. Nils verschwand im Wald und kam mit sehr schönen Pilzfotos wieder, natürlich war er mal wieder völlig zerstochen...
Gegen Abend kühlte sich die Luft etwas ab. Das war wohl wieder das Startzeichen für unsere Freunde die Moskitos, die nun in Schwärmen Angriffen.....
16.08.
Wir starteten in Richtung Holy Cross.
Gerade als wir ablegten sahen wir ein ziemlich großes Kanu, dachten wir, aber es war ein selbstgebauter Katamaran aus zwei Kanus mit einer Plattform darauf.
Auf dem Katamaran waren Janice und Greg aus Fairbanks, Michael aus Juneau und Matt aus Louiville Kenntucky.
Wir legten unsere Boote zusammen und ließen uns den Yukon hinunter treiben. Wir entschlossen an Holy Cross vorbei zu treiben und weiter in Richtung Russion Mission zu fahren.
Dann trennten wir uns kurz vor dem Koseresska River und fuhren den River einige Meilen hinauf. Das ist der große Vorteil wenn man einen kleinen Motor dabei hat!
Wir fuhren in einen kleinen Lake, dort war es wunderschön. Kurz vor Holy Cross trafen wir die Katamaran Mannschaft wieder.
Wir fuhren noch ca. 2 Km und zogen den Katamaran dann mit unserem Boot auf eine Insel wo, wir die Nacht über campten.
Die Moskitos waren hier wieder besonders schlimm...
Michael , Greg und Matt
17.08.
Es war eine ruhige Nacht gewesen, wir hörten nur springende Lachse. Gegen 4:00 Uhr wurde ich wach von einem Geplätscher. Wieder und wieder. Ich dachte erst es wäre ein Elch oder Bär der durch das Wasser lief aber es war nur ein Lachs der in eine zu flache stelle geschwommen war und nun durch Springen versuchte ins tiefere Wasser zu gelangen. Was ihm dann auch endlich gelang...
In der ersten Stunde trieben wir allein den Yukon hinab. Dann fuhren wir unter Motor zurück zum Katamaran da wir erheblich schneller waren. Nils erklärte Janice wie er Brot backt. Sie bereitete unter seiner Anleitung Brot zu, das sehr gut schmeckte.
Ich fand nach einigem suchen den Fehler warum unser Laptop nicht mehr funktionierte. Es war das Stromkabel. Einer der Kontaktstifte war abgebrochen dadurch bekam der Rechner keinen Strom mehr. Ich nahm einen Ersatzstift und der Rechner funktionierte wieder.
Nun musste ich aber ca. 2 Wochen handschriftliche Tagesberichte in den Rechner übertragen. Bei meiner schlechten Handschrift gar nicht so einfach. Manchmal kann ich meine eigene Schrift nicht entziffern!
Wir hoffen nun endlich in Russian Mission unsere Website upzudaten. Dort steht immer noch, wir sind in Fort Yukon...
Wir schlugen unsere Zelte auf einer Insel kurz vor Paimiut auf.
Leider war auch dieser Platz verseucht von Millionen von Moskitos
18.08.
Es war eine sehr, sehr ruhige Nacht. Sternenklar aber leider wieder ohne Nordlichter. Aber die Moskitos waren nicht mehr so schlimm.
Gegen 10:00 Uhr starteten wir in Richtung Tuckers Fischcamp. Wir legten etwas später ab als die Katamaranmannschaft. Die Landschaft ist sehr weitläufig mit einigen schönen Bergen.
Bei Paimiut einem großen Fischcamp stoppten wir und fotografierten das Camp mit dem dazugehörigen kleinen Friedhof und einer großen Heiligenfigur. An der Beach sahen wir einige sehr große Grizzly Spuren.
Die Katamaranmannschaft hatte Segel gesetzt und fuhr an Paimiut vorbei. Wir konnten sie nur noch unter Motor einholen. Wir vereinbarten uns gegenüber von Tuckers Fischcamp zu treffen und fuhren unter Motor vor.
Ca. 6Km weiter kam uns eine Barge entgegen. Sie verursachte sehr hohe Wellen. Mit hohen Wellen hat unser Boot komischerweise keine Probleme nur mit den Kleinen. Gegen 17:30 kamen wir bei Tuckers Fischcamp an.
Wir campten gegenüber dem Fischcamp an der Beach. Gerade als wir unsere Zelte aufgebaut hatten sahen wir einen jungen Elch. Erst bemerkte er uns nicht aber dann rannte er, als er uns sah oder unsere Witterung vernahm in den Busch.
Nach dem Zeltaufbau begann Nils wieder Brot zu backen, denn wir hatten keines mehr. Heute morgen aß Nils ein Stück vom letzten Brot und merkte danach das es verschimmelt war. Mahlzeit!!!
Gegen 22:00 kam auch die Katamaranmannschaft an. Sie campten auch an der Beach.
Es zog ein Gewitter auf. Wir sahen die ersten Blitze, alle Zelte wurden gesichert und gegen 1:00 waren wir alle im Zelt. In der Nacht regnete es kräftig.
19.08.
Wir wurden gegen 10:00 Uhr wach. Janice kam zu uns und sagte das sie mit Greg nach Russion Mission vorfahren würde. Matt und Michael waren schon nach Tuckers Fischcamp hinüber gefahren. Sie kletterten den Berg hinauf.
Gerade als wir starten wollten, kam eine Barge vorbei. Es war wieder die Ramona, der Kapitän winkte wieder freundlich zu uns hinüber. Das scheint ein netter Kerl zu sein, denn er ist der einzige Barge Kapitän der uns grüßt.
13:00 Uhr wir kraxten den Berg hinauf, ich aber nur 2/3, weil es für mich keinen Sinn machte den Berg zu erklimmen in brütender Mittagshitze um dann keine vernünftigen Bilder schießen zu können, weil alles voller Rauch war.
Also ging ich mit Matt und Michael zurück zum Boot, die schlauer als wir waren und früh starteten, bevor es so heiß wurde. Es war 25 Grad im Schatten.
Am Boot angekommen, verabschiedete ich mich von Matt und Michael. Sie fuhren in ihrem Kanu nach Russian Mission. Ich ging zum Boot und schrieb diesen Bericht.
Wir fuhren weiter in Richtung Russian Mission. Ca. 6 Km nach unserem Camp stoppten wir, denn auf der rechten Seite sahen wir einen Berg der aussah wie ein Vulkan.
Da immer noch Rauch in der Luft war beschlossen wir auf der gegenüberliegenden Seite zu campen. Wir werden versuchen bei Sonnenuntergang einige Bilder von dem Berg zu schießen.
20.08.
Den erhofften schönen Sonnenuntergang gab es leider nicht. Dafür konnten ich einige schöne Makros von Raupen und Käfern schießen.
Die Nacht war wieder herrlich ruhig. 14:30 Uhr In Russian Mission angekommen, ging Nils in den örtlichen Store und erkundigte sich dort ob es eine Möglichkeit gäbe ins Internet zu kommen.
Das einzige was er herausbekommen hat war, das es in der Schule Internet geben soll. Also ging ich zur Schule, dort sagten mir zwei Jungen das es Internet in der Bibliothek geben soll. Nun, ich ging also in die Bücherei und dort gab es tatsächlich schöne neue Macs. Aber keiner von denen hatte ein Floppylaufwerk. Also, wieder in die Schule.
Dort waren zwei sehr nette Lehrer die mir sofort ihren Rechner zur Verfügung stellten. Allerdings dauerte es ca. 2 Stunden, bis ich das bisschen Text auf unsere Website heruntergeladen hatte.
Wir fuhren weiter in Richtung Marshall. Kurz hinter Russian Mission waren auf der rechten Seite wunderschöne Berge mit schroffen bizarren Felsen und ein sehr schöner Mischwald.
Nach ca. 12 Km schlugen dann unser Camp auf einer Insel auf.
21.08.
Die Landschaft blieb die gleiche, schroffe Felsen und Mischwald.
Wir hielten an einer Felswand an in der eine Höhle zu sehen war. Als wir an Land gingen kreischten Falken über uns. Wir konnten einige schöne Flugbilder schießen.
Ich kletterte in die Höhle. Sie war nicht sehr tief ca. 3 Meter, aber am Ende war eine kleine Öffnung die tief in den Felsen ragte. Leider zu klein für mich, schade!
Weiter ging es nach Ohagamiut. Ein kleines verlassenes Dorf. Dort stehen vier Hütten. Zwei alte und zwei Neue. In Richtung Wald vor einem kleinen Hügel steht eine Kirche und alte Gräber.
Wir gingen zur Kirche. Sie war auf. Wir waren sehr erstaunt als wir eintraten. Die Kirche war voll eingerichtet mit Altar und Ikonen Bilder. Es war eine Russisch Orthodoxe Kirche.
Zurück am Boot sahen wir einige große Grizzly Spuren!
Nach ca.55 Km schlugen wir unser Camp auf der rechten Seite am Strand auf. Als unser Camp stand, ging ich in den angrenzenden Mischwald und fotografierte Pilze.
Ich bekam einige schöne Aufnahmen. Die Sonne ging unter. Es war ein sehr schöner Sonnenuntergang. Wir bekamen schöne Bilder. Als wir so in das fotografieren vertieft waren hörten wir ein Boot.
Ich winkte. Plötzlich drehte das Boot in unsere Richtung. Es war ein Inuit Vater mit seinen vier Söhnen. Sie waren auf Schwarzbärenjagd, aber erfolglos. Ich fragte ihn ob es ok wäre ein Foto von ihnen zu schießen, er sagte „ Na klar".
Wir unterhielten uns einige Zeit, dann mussten sie los denn es wurde langsam sehr dunkel. Auch wir gingen in unsere Zelte. Es war eine sternenklare Nacht !
22.08.
Es war eine wunderschön ruhige Nacht gewesen.
Am Morgen frischte der Wind auf. Wir packten unsere Sachen und fuhren in Richtung Marshall. Dort angekommen sahen wir die Katamaranmannschaft wieder.
Matt war allein am Boot und war umringt von Inuit Kindern. Wir erfuhren von ihm das die anderen einkaufen waren. Natürlich kamen die Kinder sofort zu unserem Boot. Lauter vieler kleiner Hände erkundeten unser Boot. Da wir auch einkaufen gehen wollten baten wir Matt auf unser Boot auf zu passen.
Er hatte die Kinder voll im Griff. Ein Kommando von ihm und sie waren von unseren Boot verschwunden! Im Store angekommen, trafen wir die anderen. Wir erfuhren das der Store auch Kreditkarten nahm. Hurra, nun konnten wir endlich einkaufen. Am Boot zurück sah ich am Strand einige Schlittenhunde.
Sie waren merkwürdig klein. Fast Fuchs Größe. Ich fotografierte sie. Noch nie hatte ich in Alaska solch kleine Hunde gesehen. Sie waren extrem Scheu. Als ich es dann doch schaffte einen von ihnen zu streicheln war der so aus dem Häuschen das er wie wild meine Hand abschlürfte so freute er sich über ein bisschen Zuwendung. Die Hunde taten mir Leid. Besonders ein kleiner brauner der besonders scheu war. Er konnte mir nicht in die Augen schauen...
Die Katamaranmannschaft setzte Segel und segelte in Richtung St. Mary’s. Wir fuhren auch weiter stoppten aber ca. 5 Km hinter Marshall an einem Friedhof. Es waren dort Russisch Orthodoxe Kreuze auf den Gräbern. Der Friedhof war sehr schön gelegen.
Weiter ging es dann in Richtung St. Mary’s.
Nach ca. 50 Tageskilometern stoppten wir an einem alten Fischcamp an dem ein schöner Fluss heraus kam. Wir bauten unsere Zelte auf und bereiteten uns erst einmal etwas zu essen.
Es gab, was sonst Nudeln mit Tomatensoße und Thunfisch. Gerade als wir am Essen waren sah ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Es war ein Luchs.
Wir schnappten unsere Kameras und gingen in Richtung Fluss. Da saß der Luchs und schaute uns mit großen Augen an, ganz ohne Scheu. Keine 10 Meter von uns entfernt. Wir bekamen einige sehr schöne Aufnahmen. Nach einiger Zeit wurde es dem Luchs dann doch nicht geheuer und er ging den kleinen Fluss hinauf und verschwand im Dickicht.
Das war ein tolles Erlebnis. In 15 Jahren Alaska und Yukon hatte ich nur einen Luchs gesehen und das war am Tesslin River im Yukon. Aber noch nie in Alaska.
Nach dem Essen ging ich in den angrenzenden Wald und fotografierte Pilze. Es gab hier einige verschiedene Arten.
Am Abend sahen wir einen sehr schönen Sonnenuntergang. Auch die Insekten waren viel weniger geworden. Gott sei Dank!!!
Es war sternenklar in der Nacht. Gegen 1:00Uhr morgens hörte ich eine Barge ankommen. Ich nahm die Taschenlampe und leuchtete in den Himmel damit die Barge wusste das hier jemand war. Jedoch zu spät. Sie drosselte zwar den Motor doch es kamen schon Wellen in Richtung unseres Bootes. Sie waren derart groß das sie sogar auf unser Dach schwappten. Es war dem Kapitän der Barge ( Es war wieder die Ramona) sichtlich peinlich. Er leuchtete mit seinen Scheinwerfern auf unser Boot. Er konnte aber nicht anders handeln, denn er musste mit der Barge im tiefen Wasser fahren und dort am Rand lag nun mal unser Boot. Na was soll’s, schöpfe ich morgen eben das Wasser aus dem Boot.
Da ich nun wieder richtig wach war schaute ich mir den Himmel etwas an. Ich konnte die gesamte Milchstraße sehen. Auch den Orionnebel und den Andromedanebel konnte ich im Fernglas genau erkennen. Die Plejaden waren hier in einer Deutlichkeit zu sehen wie ich sie nie bei mir zu Hause sah. Sternschnuppen rauschten die ganze Zeit nieder und Unmengen von Satteliten zogen ihre Bahnen.
Ich wünschte ich hätte ein Teleskop mit...
23.08.
Am Morgen war die Landschaft wieder in Rauch eingehüllt. Irgendwo brannte ein Feuer.
Wir werden noch einen Tag hier im Fischcamp bleiben. Am Nachmittag gingen wir in den Wald und fotografierten wieder Pilze. Es ist schon interessant wie viel verschiedene Formen und Arten es gibt.
Danach säuberte ich das Boot. Es war voller Wasser und Sand.
Die Barge gestern Nacht hat ganz schön Wasser in unser Boot gespritzt. Na was soll’s, es musste so und so wieder gereinigt werden. Wir angelten noch etwas im kleinen Fluss der direkt neben dem Fischcamp in den Yukon River mündete.
Wir hatten zwei Bisse von Hechten, jedoch keinen konnten wir an Land bringen. Ein Biber kam dicht an uns herangeschwommen ohne scheu. Gegen Abend zog Bewölkung auf. Hoffentlich ist es heute Nacht klar, denn wir wollen einige Aufnahmen vom Sternenhimmel anfertigen.
Weiter mit: Pilot Station - Emmonak - Bering Sea
Only those who risk going too far, will discover how far they can go!
Expedition in USA, Alaska & Canada, Scandinavia with folding boat, motorboat, catamaran, motorcycle, off-road vehicle, bicycle ...